Bereits zum zweiten Mal bot der Kreisjugendring Biberach Mitgliedern des Kreistags die Möglichkeit während der Sommerferien Jugendarbeit konkret vor Ort kennenzulernen. Dazu wurden verschiedene Freizeiten der Verbände im Landkreis Biberach besucht.

Marcus Schafft (CDU), Simon Özkeles (SPD), Thomas Dörflinger (CDU), Elmar Braun (Die Grünen), Erwin Graf (Freie Wähler) und Monika Koros-Steigmiller (Frauen) nahmen das Angebot wahr und waren mittendrin im Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr, der Gigelesfreizeit, dem WARAPU, Paradiesle und Hölzle.

Die Kreistagsmitglieder konnten hautnah die vielfältige Arbeit der überwiegend ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer miterleben. Es wurde mit Gipsbinden gearbeitet, gab Staffelläufe, oder ganz verschiedene Bastelangebote. Die unglaubliche Organisation, die hinter den einzelnen Angeboten steckt, konnte realistisch vermittelt werden und sorgte für viel Bewunderung und Anerkennung des Ehrenamtes seitens der Kreistagsmitglieder. In den vergangenen Jahren gab es, wie überall, auch Preissteigerungen, so stiegen z.B. die Buskosten beim Hölzle seit dem vergangenen Jahr um 30%. In den Sommerferien werden in den einzelnen Freizeiten jeweils meist mehrere hundert Kinder betreut, im Hölzle sind es 1200 über alle drei Abschnitte. Hierbei handelt es sich zum einen um eine Betreuung, die es Eltern ermöglicht während der sechs Wochen Sommerferien arbeiten zu gehen, der viel wichtigere Aspekt ist jedoch die unbeschwerte Zeit, die Kinder dort verbringen können. Die Freizeiten der Verbände ermöglichen ihnen wertvolle Erfahrungen außerhalb des Elternhauses und der Schule zu machen. Sie lernen Selbstvertrauen und können sich mit Gleichaltrigen ausprobieren, manche übernachten zum ersten Mal längere Zeit außerhalb des geschützten Raumes der Familie. Wie wertvoll und prägend diese Erfahrungen sind, sieht man auch daran, dass die meisten Betreuerinnen und Betreuer früher selbst als Teilnehmende dabei waren.

Während des Besuchs der Kreistagsmitglieder konnte neben dem Erleben des Freizeitfeelings auch über politisch notwendige Unterstützung gesprochen werden. Auf Bundesebene wird derzeit über eine Kürzung des Kinder- und Jugendplans um 44,6 Millionen Euro diskutiert. Ein weiterer Gesprächspunkt waren die Zuschussrichtlinien aus Mitteln des Kreises Biberach, die sieht über 30 Jahren nicht angepasst oder erhöht wurden. Wenn man sich die enorme Kostensteigerung der Freizeiten vor Augen führt, gibt es auch hier Handlungsbedarf. Dies wurde auch von allen Kreistagsmitgliedern, die die Freizeiten besucht haben, so gesehen.