Der Kreisjugendring (KJR) Biberach hat die Ergebnisse seiner jüngsten Umfrage zur Situation des Ehrenamts im Landkreis vorgestellt. Die Erhebung, die zwischen Ende April und Mitte Mai 2024 durchgeführt wurde, zielte darauf ab, die aktuellen Bedürfnisse und Herausforderungen von Ehrenamtlichen zu verstehen und Veränderungen seit der letzten Umfrage im Jahr 2014 aufzuzeigen.

Überraschende Entwicklungen

Entgegen der Erwartungen zeigt die Umfrage, dass die Mitgliederzahlen in Vereinen nicht so stark zurückgehen wie befürchtet. Tatsächlich deutet die Analyse auf ein Wachstum in vielen Vereinen hin. Diese positive Entwicklung unterstreicht die anhaltende Bedeutung des Ehrenamts im Landkreis Biberach.

Zentrale Herausforderungen

Die Umfrage identifizierte mehrere Kernthemen, die Vereine und ehrenamtliche Organisationen beschäftigen:

  • Nachfolge in Ämtern: Die Besetzung von Führungspositionen bleibt eine Herausforderung.
  • Nachwuchsgewinnung: Vereine suchen aktiv nach Wegen, neue Mitglieder zu gewinnen und zu binden.
  • Kompetenzentwicklung: Die Förderung sozialer und persönlicher Fähigkeiten steht im Fokus.
  • Digitalisierung: Neue Technologien verändern die Formen der Anerkennung und Zusammenarbeit

Kooperation mit Schulen

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Jugendarbeit. Mit Blick auf das Ganztagsförderungsgesetz, das ab 2026/2027 eine erweiterte Betreuung an Grundschulen vorsieht, ergeben sich neue Chancen und Herausforderungen für die Vereine.

Rolle des Kreisjugendrings

Die Umfrage evaluierte auch die Arbeit der KJR-Geschäftsstelle. 57 Prozent der Befragten gaben an, den KJR und seine Angebote zu kennen. Besonders geschätzt werden die individuellen Beratungen. Allerdings zeigte sich auch, dass trotz vielfältiger Kommunikationskanäle nicht alle Angebote die Zielgruppen erreichen. „Die Ergebnisse bestätigen uns in unserer Arbeit und zeigen gleichzeitig, wo wir uns weiter verbessern können,“ kommentiert Daniel Gretz, Vorsitzender des KJR Biberach. „Wir sehen, dass unsere Themen aktuell und relevant sind, müssen aber an unserer Reichweite arbeiten.“

Ausblick

Der KJR plant, die Erkenntnisse aus der Umfrage zu nutzen, um seine Unterstützungsangebote weiter zu optimieren. Ein besonderer Fokus soll dabei auf der Stärkung des Ehrenamts im Landkreis, der Verbesserung der Kommunikation und der Förderung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren liegen.

Weitere Informationen und die komplette Umfrage gibt es in der Veröffentlichung als pdf-Datei zum Download.